
Diese Tour war schon lang und oft geplant, aber irgendwie gings sich bisher nie aus an die slowenisch/kärntnerische Grenze zu fahren.
Einen der letzten Parkplätze am Südportal des Loibltunnels ergattert und dann auf einen unmarkierten aber schönen Steig auf der nördlichen Talseite bis oberhalb der Zelenici-Hütte. Von hier zum Einstieg des Spodnji Plot Klettersteig von dem ich nur die D-Variante ging die auch schon schwer genug war. Die rechts verlaufende E-Variante schaut extrem kraftraubend aus und ich würde sie nur mit Kletterschuhen probieren.
Beim Selenitzasattel zweigt ein deutlicher Steig durch die Latschen zu einer alten Liftstation ab und wird bald zu einer gut ausgeschnittenen und gutmütigen Gratkraxelei. Der Fels ist überraschend fest und die Kletterei erreicht nur an wenigen Stellen den II Grat. Am ersten Turm wendet man sich scharf in Richtung Österreich um mittels eines schmalen Kaminspaltes unschwierig einen Sattel und über eine steile Kante den Zweiten Selenziazahn zu erreichen. Hier bin ich auf Goran und Sanja, zwei kroatische Bergsteiger getroffen, die sich über den weiteren Weg nicht ganz sicher warten. Gemeinsam mit Goran gings über den jetzt sehr schmalen und luftigen Grat weiter, während Sanja den Grat retour in Richtung Hütte nahm. Diese Passagen sind ein Hochgenuss, kompakter, griffiger Fels in einer herrlichen Felslandschaft leiten zu einer gut eingerichteten 15m Abseilstelle in die letzte Gratscharte bevor es wieder steil im IIten Grat zum letzten Turm geht. Ab hier über gut ausgeschnittene Latschengassen bis zu einem Sattel vorm Palec wo nach links eine Schotterrinne hinunterzieht. Hier trennen sich Gorans und mein Weg, er ging noch weiter zum Palec, während ich über die Kiesrinne zum unten verlaufenden Wanderweg abgestiegen bin.
Mit etwas Gegensteigung wieder retour zum Selenitzasattel und auf dem markierten Steig in Richtung Polna Pec. Vorher gabs noch einen Abstecher auf den ersten Felskopf nach der Scharte der am Gipfel eine Metall-Plakette mit dem Namen Irenin Vrh hat. Dieser Steig ist stellenweise gesichert und führt durch interessantes Felsgelände, heute nicht mehr ganz genussreich da sich dicke Regenwolken ankündigten. Nach einer letzten Pause am Polna Pec gings über einen sehr gut hergerichteten Jagdsteig direkt alten Loiblpassstraße hinunter, am letzten Abschnitt an einem alten Bunker vorbei.
Diese Runde hat sich wirklich gelohnt und sieht mich sicher wieder.