Tanja und Mani waren in Richtung Udine und/oder Triest unterwegs um Erledigungen für ihre bevorstehende Hochzeit zu treffen, Rok, Horst und Wolfi warfen sich in die hochwasserführenden Schluchten um Cimolais und ich wollte eigentlich zum Piancavallo fahren und von dort die Überschreitung Cimon dei Furlani – Cima Laste – Monte Colombera machen. Am Weg Richtung Pass musste ich aber feststellen dass die Straße aktuell gesperrt ist und musste deshalb umplanen.
Diese Schlucht war mein Plan B für diesen Tag. Viele Informationen hatte ich nicht: Seba und die AIC-ler waren irgendwann mal drinnen und trafen auf eine enge aber trockene Klamm, und von heuer gabs einen Tourenbericht mit ein paar schönen Bildern und ordentlich Wasser. Der Einstiegssteig war schnell gefunden, eine Alarmzeit mit Mani ausgemacht und ab gings…
Wasser hatte ich viel und die erste Klamm begann auch gleich vielversprechend: blaues Wasser und ein nettes Felstor, danach noch zwei spannende Wasserfälle mit ordentlich Wasserdruck bevor die Schlucht mühsam wurde. Riesige, rutschige Felsblöcke in einem recht breiten Bett mit tiefen Becken dazwischen, wenn man hier nicht weiß wo genau man durchkommt wird’s anstrengend. Irgendwann stand ich dann an einem höheren Abbruch: links im Wasserlauf gäbe es Bohrhaken, aber ohne Laschen, in der Mitte ein hausgroßer Block und rechts ein etwas knifflig abzukletterndes Felsloch das zu einem Ringhaken führt. Also durchs loch und zum Haken klettern, abseilen und danach weiter über und unter Zyklopenblöcken bevor die Klamm wirklich eng wird. Hier steht man dann vor dem vielleicht schönsten Sprung in den Friauler Dolomiten – ein 8m Hüpfer in ein tiefes, blaues Becken. Super schön aber schwer verdient.
Weiter unten darf man dann noch unter einem großen Siphonblock hindurch drücken bevor die Klamm im trüb-blauen Wasser des Barcis-Stausees mündet. Zwischen den zwei Brücken gibt’s eine Madonnenstatue an der linken Felswand, sieht man auch nicht alle Tage.
Insgesamt eine wilde Tour, sehr anstrengend aber zumindest einmal lohnend.
Mehr Infos gibt’s auf opencanyon.org